Harte Welle: FC Bayern schliet Fanklubs aus

Publish date: 2024-12-07

Der FC Bayern Mün­chen hat ges­tern die Fan-Grup­pie­rungen Red Shark“ und Club Nr.12“, sowie die Ultra-Gruppe Schi­ckeria Mün­chen“ aus dem Fan­klub­re­gister gestri­chen und ver­kündet, den Mit­glie­dern der Fan­klubs keine Jah­res­karten mehr zu ver­kaufen. Von den Maß­nahmen sind etwa 200 Per­sonen betroffen. Der unrühm­liche Höhe­punkt eines merk­wür­digen Kon­flikts.

Die Vor­würfe des Ver­eins sind umfas­send: Ver­eins­schä­di­gendes Ver­halten, die Beschä­di­gung des Bayern-Mann­schafts­busses, Belei­di­gungen und Dro­hungen gegen die Ver­eins­spitze und andere Fan­klubs. Ins­be­son­dere jedoch seien die Fans mit einer Sitz­blo­ckade dafür ver­ant­wort­lich gewesen, dass nach der Meis­ter­feier im Mai 2003 der geplante Auto­corso der Mann­schaft vom Olym­pia­sta­dion zum Mari­en­platz nicht wie ange­kün­digt über die Leo­pold- und Lud­wigs­straße fahren konnte.“ Mit Folgen, wie es in der Bayern-Erklä­rung heißt: Meh­rere tau­send ent­täuschte Fuß­ball­fans war­teten ver­geb­lich auf Spieler des FC Bayern.“

Die Fan­grup­pie­rungen reagieren empört auf das Vor­gehen der Bayern-Füh­rung: Die Vor­würfe hin­sicht­lich der Sach­be­schä­di­gungen sind völlig aus der Luft gegriffen“, heißt es in einer Pres­se­mit­tei­lung der Schi­ckeria“. Ins­be­son­dere der vom FC Bayern erho­bene Vor­wurf, die Schi­ckeria“ sei an der Beschä­di­gung des Bayern-Busses betei­ligt gewesen, erzürnt die Fans. Warum in aller Welt sollten wir den Bus der Mann­schaft beschä­digen, der wir bis ans Ende der Welt hin­terher reisen würden?“ fragen sie und kon­sta­tieren: eine bil­lige Ver­leum­dung“. Auch die anderen Aus­schluß­gründe halten die Anhänger für windig. Sicher habe es Dro­hungen gegen Ver­eins­ver­ant­wort­liche im Internet gegeben, dies seien jedoch anonyme Ein­träge in offen zugäng­li­chen Gäs­te­bü­chern“. Die Schi­ckeria Mün­chen“ hin­gegen besitzt kein sol­ches Gäs­te­buch, nach­zu­prüfen auf deren Inter­net­seite schi​ckeria​-muen​chen​.de. Merk­würdig erscheint in diesem Zusam­men­hang, dass sich nach Aus­sagen der Fans zuvor kein Ver­ant­wort­li­cher des FC Bayern Mün­chen bei den Fans über etwaige Pöbe­leien beschwert hat. Schließ­lich der Vor­wurf der Blo­ckade: Der Auf­ent­halt der Fans auf der Leo­pold- und Lud­wig­straße sei ein völlig nor­males Feiern“ gewesen, die anschlie­ßenden Aus­ein­an­der­set­zungen mit der Polizei führen die Anhänger auf gewalt­same und unnö­tige Über­griffe“ der Polizei zurück.

Auch der Fan­klub Red Shark“ ist sich keiner Schuld bewußt. Als wir heute von diesem Schreiben erfuhren, waren wir scho­ckiert“, erklären die Akti­visten und stellen klar: Wir haben nie anderen Fans oder Ver­ant­wort­li­chen gedroht! Wir haben nie den Mann­schaftsbus beschä­digt! Wir haben nie einen Poli­zisten ange­griffen oder ver­letzt! Wir haben nie die Mann­schaft blo­ckiert!“ Und was die Fans beson­ders empört: Nie hat der FC Bayern mit uns gespro­chen und unser Ver­halten kri­ti­siert“. Für den Red Shark“-Fanklub, der aus zwölf Fans besteht, kein Kava­liers­de­likt: Das ist Ruf­mord und das werden wir uns nicht gefallen lassen!“ Der­zeit prüft ein Rechts­an­walt mög­liche Schritte gegen den FC Bayern.

Geschwelt hatte der Kon­flikt zwi­schen dem FCB und den Anhän­gern schon länger. Erst vor kurzem hatten Gespräche zwi­schen Ver­eins­ver­ant­wort­liche und Ver­treter der Schi­ckeria stattgefunden,die Ergeb­nisse wurden von beiden Seiten unter­schied­lich bewertet. Es wurden mehr­fach Gespräche geführt, leider ver­geb­lich“, läßt der FC Bayern ver­lauten, die Fans drehen den Spieß um. Der FC Bayern habe das Bemühen um gegen­sei­tige Auf­rich­tig­keit und schnelle, direkte Kom­mu­ni­ka­tion vor­ge­gau­kelt“.

Vom FC Bayern war heute keine Stel­lungs­nahme zu erhalten. Fan­be­auf­tragter Rai­mond Aumann, so die Pres­se­stelle, weile bereits im Trai­nings­lager, und über­haupt: Der Pres­se­er­klä­rung vom Vortag sei nichts hin­zu­zu­fügen.

Vor zwei Jahren prä­sen­tierten die Fans des Club Nr.12 im Mai­länder Meazza-Sta­dion die wohl impo­san­teste Cho­reo­gra­phie über­haupt. Heute ist ein guter Tag, um Geschichte zu schreiben“. Ein Bild von dieser Cho­reo­gra­phie hängt auch bei Manager Uli Hoeneß im Büro.

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