Messis kongenialer Partner: Jochen Abel

Publish date: 2024-10-29

Tor­wart: Rein van Dui­jn­hoven
Deut­schen Tor­hüter: Tun­nel­blick, exis­ten­zia­lis­ti­sche Figuren und ein­same Helden. Der Hol­länder van Dui­jn­hoven sah das anders: Ich brauche das nicht, und wenn der Ball in der geg­ne­ri­schen Hälfte ist, kann ich auch mal an einen schönen Grill­abend denken. Viel­leicht sind die alle so ange­strengt, weil sie der beste Tor­wart Deutsch­lands werden wollen. Mich inter­es­siert es aber nicht, der Beste zu sein. Wenn der VfL Bochum zufrieden ist, reicht mir das. Mir fehlt wohl die Beses­sen­heit, obwohl ich einem Gegen­spieler ohne Pro­bleme ein Bein bre­chen kann, wenn ich in ein Duell gehe.“ Schöne Dia­lektik.

Rechter Ver­tei­diger: Yves Eigen­rauch
Größter Anti-Fuß­baller, der je in der Bun­des­liga gespielt hat. Aber nicht im klas­si­schen Ver­ständnis dieses Begriffs, son­dern im Wort­sinne. Yves Eigen­rauch ver­ach­tete Fuß­ball irgendwie, zumin­dest seine pro­fes­sio­nelle Seite, seine Rituale, seine Bedeu­tung. Er war dagegen und wei­gerte sich, das Spiel als Ganzes zu sehen. Klas­si­scher Satz nach Abpfiff: Ich kann Dir zum Spiel nichts sagen, son­dern nur, was auf meiner Seite los war.“ Trotzdem liebte ihn das Publikum. Großes Paradox, das Ganze.

Linker Ver­tei­diger: Paolo Mal­dini
Hier rei­chen zwei Zahlen: 31 (Jahre) und 647 (Spiele). Der Milan-Ver­tei­diger ist der Inbe­griff des soge­nannten One-Club-Man“.

Libero: Franz Becken­bauer
Gnade der frühen Geburt: Becken­bauer spielen gesehen. Und spielen war es. Man kann sich heute gar nicht mehr vor­stellen, mit wel­cher außer­ir­di­schen Leich­tig­keit der Mann einst über den Platz schwebte. Nichts war bemüht und ange­strengt, alles weit jen­seits dessen, was die anderen Spieler seiner Zeit auf dem Platz machten. Wie eine Reise in die Zukunft, von der man noch nicht wusste, wie sie aus­sehen könnte. Kein Kaiser“ eigent­lich, ein Alien.

Vor­stopper: Thomas Kempe
Prinzip Leicht­sinn: Ich bin letzter Mann, der Ball gehorcht mir, gleich spiel ich ab. Ein Griff durch den Nacken­spoiler, den hier spiel ich noch aus. Huch, Ball weg! Aber wenn es geklappt hätte, hätte es gut aus­ge­sehen. Sehr gut sogar, sehr ele­gant. Wie beim nächsten Mal.

Defen­sives Mit­tel­feld: Vinnie Jones
Die Fas­zi­na­tion des Bösen. Seine Kar­riere: ein Museum aus Hin­ter­häl­tig­keit und offener Gewalt. 13 Platz­ver­weise, deren Zahl bei heu­tiger Aus­le­gung der Regeln dreimal so hoch wäre. Dre­ckiger Fuß­ball ohne Reue, ohne Mit­leid, ohne Ver­zeihen. Dark Side of the Moon, der Alp­traum im Traum.

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